askdrhook
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Dabei seit: 08.01.2005
Beiträge: 28
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Im Zusammenhang mit Computern der ersten Stunde waren Abkürzungen und Variablen eine Notwendigkeit. Wenn der Rechner intern mit solchen Zeichenfolgen arbeitet, habe ich auch nichts dagegen, weil es in der Tat ganz gewaltig Rechenzeit spart.
Ich bin aber ein Mensch und ich entscheide, wann mir eine Maschine eine Hilfe ist. Wenn ich Daten strukturieren muss, gehe ich aus leidvoller Erfahrung dreistufig vor und komme damit sowohl dem Anwender, als auch dem Computer entgegen: Jedes operativ benötigte Datenfeld erhält zwei Hilfsfelder. Das heißt, es gibt
a) das Feld, in das ein Wert oder eine Ausprägung in der kürzesten möglichen Form eingetragen wird, also ggfs. Codes
b) die Erläuterung des Codes mit 30 oder 256 Zeichen, je nach Schwierigkeitsgrad einer Beschreibung der Bedeutung des Codes (z.B. Zusammensetzung)
c) den Schulungstext für Einsteiger, der als Quickinfo angezeigt wird und erklärt, wofür der Code benötigt wird.
Codes werden grundsätzlich nur als hinterlegte Vorschlagswerte in einem Codefeld akzeptiert. Hier gehört kein Freitext hin. Damit man bei der Auswahl eine Bestätigung hat, auch das richtige zu wählen, wird neben dem Code der Klartext angezeigt. Und wenn der Benutzer einen Hinweis braucht, in welchem Zusammenhang er den Code überhaupt benötigt, dann kann er's in unmittelbarer Nähe zum betreffenden Feld nachlesen. Das spart viel Zeit anstelle des Geblätters im Handbuch.
Damit die Sache rund läuft, wird sie mit etlichen Laien durchgespielt, bevor man Geld dafür verlangt.
Nachdem der Anwender durch diese Schulung gegangen ist, kann er genau die gleiche Oberfläche viel schneller bearbeiten, wenn er die Codes erlernt hat. Er lernt damit nur die Codes auswendig, die er regelmäßig braucht und kann sich bei allen anderen auf die Unterstützung des Programms verlassen.
Von Ingenieuren bin ich für diese Vorgehensweise schon immer verachtet worden, weil man dann ja gar kein Experte sein muss. Aber wenn ich für die Anwendung keinen Ingenieur und kein Handbuch mehr brauche, spart das langfristig sehr viel mehr Geld, als der Aufwand für das umfangreichere Programm kostet.
Warum also heute noch den Anwendern Abkürzungen zumuten?
__________________ mit freundlichen Grüßen
Anselm Geske
HP VLi8
Win98
MpC 3.5 Classic
Märklin Mittelschienengleis
auf 12 m²
Fahrzeuge vor 1980
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14.01.2005 01:07 |
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K.U.Müller
Doppel-As
Dabei seit: 17.06.2004
Beiträge: 109
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Das ist doch alles halb so wild! Wie immer, wenn man etwas Neues anfasst, ist es gewöhnungsbedürftig. Aber nach kurzer Zeit hat man es doch kapiert, und dann würden langatmige Erklärungstexte eher störend wirken. Im Übrigen genügt ja auch ein Tippen auf F1 und Erklärungen im Kurzformat stehen zur Verfügung. Ansonsten kann ich aus leidvoller Erfahrung mit den Betriebssystem-Raumschiffen nur sagen: Man würde hier mit Kanonen auf Spatzen schießen. Weniger ist für die MpC-Zwecke deutlich mehr. Die frühere Auto-Union (DKW) hatte für ihre Zweitakter einen eingängigen Werbeslogan: Teile, die nicht vorhanden sind, können auch nicht kaputt gehen (sprich: Betriebssystem-Routinen, die es nicht gibt, könne auch nicht abstürzen, nicht hängen bleiben, .keine unverständlichen Meldungen von sich geben, keine Performance fressen.....). :-)
Da ich Realist bin, fürchte ich allerdings, dass G+R um eine ?Windowisierung? auf die Dauer leider nicht herumkommen wird. Aber ich möchte schon jetzt wetten, dass dann die meisten MpCler als Option ihre bisherige ?Kryptik? verlangen werden.
Fazit: Die scheinbare ?Steinzeitoberfläche? (so ähnlich wurde MpC einmal in einem Forum tituliert) ist kein Argument, auf die unglaubliche Funktionsvielfalt dieses Systems zu verzichten!
Gruß
K.U.Müller
__________________ http://www.muellerbahn.de
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14.01.2005 18:21 |
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askdrhook
Mitglied
 
Dabei seit: 08.01.2005
Beiträge: 28
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In über zehn Jahren habe ich mich nun mit dem Gedanken angefreundet, dieses in die Jahre gekommene und dennoch außerordentlich leistungsstarke Programm (MpC-Classic) einzusetzen.
Ich hoffe, in den nächsten Jahren schnellere Fortschritte mit dem Anlagenbau zu machen. Eine Herausforderung bleibt aber der kombinierte Betrieb von analogem Märklin-Material, das nur durch Zurüstung, nicht durch irreversible Umrüstung sowohl auf meiner MpC-gesteuerten Anlage, aber auch auf herkömmlichen Märklin-Analog-Anlagen eingesetzt werden können soll.
Den Digitalisierungs-Hype habe ich genau beobachtet und kam zu dem Schluss, dass Menschen mit dem Thema Betriebssicherheit selbst auf einfachsten Anlagen überfordert sind und alle Digitaltechnik eigentlich eher dabei helfen sollte, diese Überlastung zu überwinden, statt mehr und mehr Steuerungsoptionen an die Hand zu geben.
Den Lärm auf Digitalanlagen, auf denen jede Lok möglichst alles an Geräuschen zum Besten gibt, was auf dem Chip Platz findet, hält man im Kopf nicht aus. Ich finde es sogar langweilig, weil sich damit noch lange keine Geschichten erzählen lassen. Das ist ganz anders auf einer Anlage, auf der man sich spielerisch betätigen kann, ohne ständig Angst vor neuen Katastrophen haben zu müssen.
Für den Märklin Insider Stammtisch Berlin baute ich in den vergangenen Jahren eine Klappanlage, die sich wahlweise analog oder digital steuern lässt. Sie misst immerhin 12 m Länge und ist damit schon etwas schwierig zu überblicken.
Jeden letzten Freitag im Monat ist sie im Max & Moritz (eine altberliner Kneipe in Kreuzberg) im Einsatz und immer, wenn wir digital fahren, ist das Geschrei groß, wenn wieder einer nicht auf seinen Zug aufgepasst hat. Solche Aufgaben sind nichts für Menschen, weil sie darin nicht gut sind.
Das war mir der beste Beweis, dass ein Computer das Aufpassen übernehmen muss. Er wird nicht abgelenkt, nicht müde und ist kompromisslos den "Spielregeln" verhaftet. Man muss mit ihm nicht streiten, denn nach jeder reiflichen Überlegung hat der Rechenknecht einfach Recht mit seinem Tun.
__________________ mit freundlichen Grüßen
Anselm Geske
HP VLi8
Win98
MpC 3.5 Classic
Märklin Mittelschienengleis
auf 12 m²
Fahrzeuge vor 1980
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24.10.2017 18:36 |
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wernerle2
Mitglied
 
Dabei seit: 27.01.2012
Beiträge: 47
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Was soll man da jetzt antworten?
Zitat: |
Original von askdrhook
In über zehn Jahren habe ich mich nun mit dem Gedanken angefreundet, dieses in die Jahre gekommene und dennoch außerordentlich leistungsstarke Programm (MpC-Classic) einzusetzen. |
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Ging mir, bevor ich die Entscheidung für G+R traf, genauso und dauerte in etwa genauso lang. Bereut habe ich bis jetzt nicht.
Zitat: |
Original von askdrhookIch hoffe, in den nächsten Jahren schnellere Fortschritte mit dem Anlagenbau zu machen. |
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Ich auch.
Zitat: |
Original von askdrhookDen Digitalisierungs-Hype habe ich genau beobachtet und kam zu dem Schluss, dass Menschen mit dem Thema Betriebssicherheit selbst auf einfachsten Anlagen überfordert sind und alle Digitaltechnik eigentlich eher dabei helfen sollte, diese Überlastung zu überwinden, statt mehr und mehr Steuerungsoptionen an die Hand zu geben. |
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Du hast ja sowas von Recht. Ist leider auch bei Spur Z in vollem Gange.
Zitat: |
Original von askdrhookDen Lärm auf Digitalanlagen, auf denen jede Lok möglichst alles an Geräuschen zum Besten gibt, was auf dem Chip Platz findet, hält man im Kopf nicht aus. Ich finde es sogar langweilig, weil sich damit noch lange keine Geschichten erzählen lassen. Das ist ganz anders auf einer Anlage, auf der man sich spielerisch betätigen kann, ohne ständig Angst vor neuen Katastrophen haben zu müssen. |
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Du hast ja sowas von Recht.
Zitat: |
Original von askdrhook... und immer, wenn wir digital fahren, ist das Geschrei groß, wenn wieder einer nicht auf seinen Zug aufgepasst hat. Solche Aufgaben sind nichts für Menschen, weil sie darin nicht gut sind. |
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Du hast ja sowas von Recht.
Zitat: |
Original von askdrhookDas war mir der beste Beweis, dass ein Computer das Aufpassen übernehmen muss. Er wird nicht abgelenkt, nicht müde und ist kompromisslos den "Spielregeln" verhaftet. Man muss mit ihm nicht streiten, denn nach jeder reiflichen Überlegung hat der Rechenknecht einfach Recht mit seinem Tun. |
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Und wenn Du das einem NICHT-G+R-Anhänger erzählst, dann schaut er wie ein Schwein ins Uhrwerk und versteht nur noch Bahnhof. Und das G+R vorbildgerechter (1 Block - 1 Zug) ist als jede Digitalität kann er nicht fassen. 
__________________ Gruß
Werner
Früher 100% Theoretiker, jetzt nur noch 85%. Es wächst.
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29.10.2017 13:36 |
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